Re: TÓPICO OFICIAL DO FX-2: GRIPEN NG
Enviado: Qui Abr 03, 2014 10:51 am
segue abaixo!!!rodrigo escreveu:Não consigo postar a reportagem original do jornal suíço:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/21191301
In jedem Kampfjet steckt Technik aus den USA
Von Rupen Boyadjian. Aktualisiert am 01.04.2014 121 Kommentare
Politiker und Sicherheitsexperten befürchten, die USA könnten die Gripen-Kampfjets über eine Hintertür in der Funkbox steuern. Ein Aviatik-Experte erklärt, ob dies möglich ist.
fonte: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/21191301
Der schwedische Kampfjet Gripen enthält zahlreiche US-Komponenten. Am Wochenende wurde bekannt, dass statt einer zuvor vorgesehenen Schweizer Firma der US-Rüstungskonzern Rockwell Collins die sensible Funkbox für die geplanten Schweizer Gripen E liefern soll. Die Technologie sei vom US-Geheimdienst NSA «zertifiziert», berichtet die
Experten nehmen an, dass die USA über eine Hintertür Zugang zu Funksprüchen, Aufklärungsbildern und möglicherweise sogar zur Steuerung des Jets haben. Die «Schweiz am Sonntag» (Artikel online nicht verfügbar) zitiert einen nicht namentlich genannten Insider mit den Worten: «Die USA können den Gripen und seine Aktionen sozusagen mit dem Joystick lenken.»
«Völlig absurd»
Kampfjetexperte Max Ungricht hält das für «völlig absurd». Denn: «Man kann nicht über die Funkbox das Steuer des Flugzeugs übernehmen». Dafür seien getrennte Systeme zuständig, sagt der ehemalige Chefredaktor der Zeitschrift «Cockpit», der von Anfang an als Gripen-Befürworter auftrat und nach Beendigung seiner journalistischen Tätigkeit ein Beratermandat bei der israelischen Rüstungsfirma Rafael angenommen hatte. Diese Firma wird in einer späteren Etappe eventuell die Aufklärungstechnik für die neuen Gripen liefern. Bei der Zertifizierung durch die NSA gehe es darum, ob das Gerät dem Nato-Standard entspreche. «Das war eine Schweizer Bedingung für den Kauf eines Ersatzflugzeugs für die Tiger-F-5E», erklärt Ungricht. Die Schweiz werde die volle Kontrolle über die Flugsoftware der Jets haben – und «die ist für die Steuerung der Maschinen zentral».
Herstellerin Saab und das Schweizer Verteidigungsdepartement äusserten sich gegenüber der Sonntagspresse nicht zur Frage, welchen Anteil US-Komponenten am schwedischen Kampfjet insgesamt haben. Politiker in Bern sprechen laut der «Schweiz am Sonntag» von mehr als 60 Prozent. Könnten die Amerikaner dann nicht bei anderen Komponenten sogenannte Hintertüren einbauen, mit denen sie die künftigen Schweizer Flugzeuge ausspähen oder gar sabotieren könnten?
Gripen-Beschaffung ein «obskures Geschäft»
Ungricht kann das nicht ausschliessen, hält es aber für unwahrscheinlich. «Sämtliche Komponenten von Kampfflugzeugen werden auf Herz und Nieren geprüft», sagt er. Eine völlige Unabhängigkeit von US-Bestandteilen hält er zudem für illusorisch. Auch die anderen evaluierten Jets hätten solche beinhaltet. Insbesondere im Bereich der Mikroprozessoren seien die USA nicht zu umgehen. Sogar bei der Rafale, die Frankreich als durch und durch französisches Produkt anpreist, seien Hunderte US-Prozessoren verbaut, gibt Ungricht zu bedenken.
Das sieht Gripen-Gegner Roman Schürmann ähnlich. «Heutige Kampfjets werden aus Komponenten zahlreicher spezialisierter Firmen zusammengebaut», sagt der Autor des Buchs «Helvetische Jäger» über Kampfflugzeuge der Schweizer Luftwaffe. Für einen souveränen Staat wie die Schweiz sei es aber nicht akzeptierbar, dass der US-Geheimdienst Hintertüren in die Jets einbauen könnte. «Man weiss nicht genau, welche Kontrolle die Amerikaner über die Flugzeuge haben», sagt Schürmann, der bei der linken «Wochenzeitung» (WOZ) als Abschlussredaktor arbeitet. Solange diese Frage nicht geklärt sei, bleibe die geplante Gripen-Beschaffung für ihn ein «obskures Geschäft».
Schweizer Firma schaltet Nachrichtendienst ein
Den Gegnern dürfte das zusätzlich Aufwind verschaffen. Sie liegen laut der jüngsten Umfrage des «SonntagsBlicks» mit 62 Prozent ohnehin schon vorn. Schürmann sieht in den jüngsten Enthüllungen die Fortsetzung eines Musters, das sich auch in früheren Kampfjetbeschaffungen gezeigt hatte: «Es kommen immer mehr fragwürdige Details ans Licht.»
Max Ungricht, der den Gripen aufgrund seiner Grösse, defensiven Ausrichtung und Eignung für künftige Upgrades für die beste Wahl hält, spricht hingegen von Gripen-Bashing durch «Leute, die lediglich über ein Halbwissen verfügen». Die jüngsten Enthüllungen in der Sonntagspresse zur NSA-zertifizierten Funkbox haben auch einen wirtschaftlichen Hintergrund. Die ursprünglich dafür vorgesehene Roschi, Rohde & Schwarz aus Ittigen bei Bern wurde durch Rockwell Collins ersetzt. Der Schweizer Ableger der Münchner Rohde & Schwarz informierte den Schweizer Nachrichtendienst. Im Januar wurden dann auch verschiedene Parlamentarier «alarmiert», wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Ungricht vermutet, dass nun einzelne Firmen Widerstand leisten werden, die bei den vereinbarten Kompensationsgeschäften nicht zum Zug kommen.
«Wir haben doch kein militärisches Problem mit den USA!»
Mit der Angst vor einer möglichen Manipulation der Schweizer Jets durch die USA werde der Fokus letztlich auf etwas «Absurdes» gelegt: «Wir haben doch kein militärisches Problem mit den USA! Wir sind doch ein befreundetes Land», sagt Ungricht.
Auch WOZ-Mitarbeiter Schürmann kann sich einen künftigen Krieg gegen die USA nicht vorstellen. Die Schweizer Luftwaffe müsse auch nicht auf eine militärische Auseinandersetzung, sondern auf den Luftpolizeidienst ausgerichtet sein, solange dieser nicht zivil organisiert sei. Wolle man aber eine kriegstaugliche Luftwaffe, müsste sich die bewaffnete Neutralität der Schweiz von der Nato abgrenzen und längerfristig gar mit einer militärischen Konfrontation rechnen – «sonst ist das Konzept nicht glaubwürdig», sagt Schürmann.